Mikroplastik / Mikrokunststoffpartikel

Mikroplastik / Mikrokunststoffpartikel
Synonyme: Mikrokunststoff, Plastik

Blickpunkt: In der Diskussion um „Mikroplastik“ muss zwischen festen und gelösten Kunststoffen unterschieden werden. Die kritische Haltung gegenüber Mikroplastik bezieht sich auf feste Kunststoffpartikel. Gelöste Polymere sind von diesen zu unterscheiden und deshalb gesondert zu betrachten.

Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Mikroplastik“?

  • Mikroplastik: feste, wasserunlösliche Kunststoffpartikel
  • Durchmesser: < 5 mm
  • werden in einigen kosmetischen Produkten, wie beispielsweise Make-up, Nagelprodukten und Gesichtspflege eingesetzt
  • hat verschiedene Funktionen, wie Hautpflege und trägt zum guten Haften von beispielsweise Puder auf der Haut bei

Von festen Kunststoffpartikeln (Mikroplastik) sind gelöste Polymere zu unterscheiden:

Gelöste Polymere in Kosmetik

  • im Produkt gelöst, keine Partikel
  • tragen nach bisherigem Wissenstand wenig bis gar nicht zu einer Verschmutzung der Meere durch Mikrokunststoffpartikel bei
  • nicht toxisch (in umweltrelevanten Konzentrationen)
  • werden überwiegend in Kläranlagen herausgefiltert oder abgebaut

Worin bestehen die Bedenken?

  • Feste Kunststoffpartikel könnten von Meeresbewohnern mit Nahrung verwechselt werden, somit in die Nahrungskette gelangen und das ökologische System „Meer“ negativ beeinflussen
  • Mikroplastik könnte eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen

Was sagen die Experten?

  • Nach Einschätzung von Experten beim deutschen Umweltbundesamt (UBA) liegt der Anteil des aus Kosmetik stammenden Mikroplastiks am Gesamtaufkommen von Mikroplastik in den Meeren bei ca. 1 Prozent
  • Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sagt in seiner Mitteilung vom Oktober 2018 ausdrücklich, dass „ein gesundheitliches Risiko durch dermale oder unbeabsichtigte orale Aufnahme über Peelings oder Duschgele aus Sicht des BfR unwahrscheinlich“ ist

Welche Lösungsansätze gibt es?

  • Weitgehender Verzicht auf festes, wasserunlösliches Mikroplastik
  • Freiwillige Zusage der Kosmetikhersteller: Mikrokunststoffpartikel in abzuspülenden Kosmetikprodukten mit den Funktionen Reinigung und Peeling bis 2020 durch alternative Stoffe zu ersetzen
  • Eine zukünftige EUweite detaillierte Beschränkung für die Verwendung von bewusst zugesetzten Mikroplastikpartikeln befindet sich in Vorbereitung

Aktuelle Entwicklungs-Trends seitens der Kosmetik-Industrie:

  • Reduktion der Menge an festen, nicht abbaubaren Kunststoffpartikeln mit den Funktionen Reinigung und Peeling in abzuspülenden kosmetischen Produkten um mehr als 97 Prozent

Was ist mit Mikroplastik in sogenannten Leave-on-Produkten?

  • Leave-on-Produkte verbleiben nach dem Auftragen auf der Haut, wie z. B. Make-up oder Puder
  • Werden typischerweise nicht abgewaschen, sondern durch Abschminken über den Hausmüll entsorgt und gelangen somit nicht ins Abwasser

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